
Kultur!
Nach den Strapazen der Reise und Ankunft gönnten wir uns einen ruhigen Vormittag mit nur einmal runter vom Berg und wieder rauf auf den Berg und besorgten uns dabei einen Iced Cafe Latte. Wieder zurück machten wir Pläne für den Tag: Wir entschieden uns, den Gyeongbokgung Palast zu besuchen.
Vorher brauchten wir aber erstmal etwas zu Essen. Auf dem Web zum Palast sind wir einfach schon zuvor am Bahnhof Seoul Station ausgestiegen, in der Hoffnung, ein Restaurant oder ähnliches zu finden. Gefunden haben wir dann ein koreanisches Lokal mit Bestelltablet auf den Tischen. Es gab Menüsets, also Hauptspeise mit Suppe und Beilagen. Kimchi konnte man nach Belieben nach holen. Simon hatte Reisbowl mit Faschiertem und ich nahm die Eisnudelsuppe. Alles super, nur die Stäbchen waren eine Katastrophe. Gut gestärkt fuhren wir weiter zum eigentlichen Ziel unseres heutigen Ausflugs



Der Gyeongbokgung Palast ist der älteste Palast der Joseon Dynastie und steht zentral auf der Nordseite Seouls. Er wurde 1395 fertiggestellt, und über die nächsten 200 Jahre stetig erweitert auf über 500 Einzelgebäude mit 7700 Zimmern. Das macht den Palast zu einer kleinen Stadt in der Stadt, in der der König mit seinem Gefolge und Regierungsapparat leben sollte. Heute steht nur noch ein kleiner Teil des Palastes, da er während dem Imjin-Krieg von 1592 bis 1598 niedergebrannt wurde. Und dann nochmal während der verheerenden japanischen Besetzung von 1910 bis 1945.
Dabei blieben noch 36 Gebäude im Originalzustand. Nach mehreren Restaurationsphasen ab den 1990ern und der derzeit laufenden, sollen bis zum Jahr 2030 ca. 180 Gebäude rekonstruiert werden. Wir sind gespannt.
Wir sind über einen Seiteneingang zu dem großen Vorplatz gegangen, um uns eine Eintrittskarte zu kaufen. Man merkt sofort, dass sehr viele Einheimische und Touristen dort mit Hanbok gekleidet den Palast besuchen. Es wird auch schnell klar warum. Der Eintritt kostet 3000 Won, wenn man jedoch im Hanbok gekleidet kommt, ist der Eintritt gratis. Das haben viele auch genutzt, da man in Geschäften neben dem Palast diese für wenig Geld mieten kann.

Durch ein großes, historisches Tor kommt man in den ersten großen Platz. Im Zentrum steht ein riesiges Gebäude umringt von 20 Meter breitem Platz. Dort am Rand findet man dann unzählige dekorierte Säulen mit einem Holzdach, wo viele Besucher Schatten suchen. Der Palast ist ein beliebtes Besucherzie, nicht nur für Touristen, sondern auch viele Einheimische und Schulklassen.




Von dort aus gibt es viele weitere Plätze mit historischen Gebäuden, die so wirken, als ob jedes einen speziellen zeremoniellen Zweck erfüllte. Noch weiter in den großen Komplex hinein findet sich ein künstlich angelegter See mit einer winzigen Insel für genau ein Papillon. Wenn man das in echt sieht, stellt man sich sofort die Frage, wofür genau das wohl genutzt wurde.























Zur Seite des Hauptkomplexes ist die Sache schon eindeutiger. Dort ist ein noch viel größerer künstlicher See und ein Partyhaus drauf. Das war sofort unsere erste Annahme, dort wurde gegrillt und gefeiert. Bei der Plakette stellte sich dann heraus, dass wir wirklich recht hatten. Das wurde extra gebaut, um Staatsgäste zu empfangen. Die Parties waren hier impliziert. An dieser Stelle haben wir uns wieder vom Palast verabschiedet. Es hätte sicherlich noch viel mehr zu sehen gegeben, aber wenn man das alles erfahren will, muss man sich sicher vier bis sechs Stunden Zeit lassen.

