Namdaemun

Die Suche nach dem Corn Dog

Es gibt sowas wie eine Bucket-Liste für mich für die Südkorea-Reise. In dem Outdoor-Lokal trinken gehen, wurde bereits abgehakt. Street Food generell ist auch ganz oben auf der Liste. Die Pläne inkludieren gegrillte Sandwiches mit Kraut und Corn Dogs.

Ich habe immer das Gefühl bekommen, dass ein Corn Dog was typisch koreanisches ist. Es wird gemacht, indem ein Würstel (typischerweise ein Frankfurter) auf einen Spieß gesteckt wird. Optional wird das dann noch mit Käse eingerollt. Danach wird es in einen Teig getunkt, bekommt eine Panier und wird frittiert. Damit wars das aber noch nicht. Wenn man es “südkoreanisch” haben will, wird das dann noch in Zucker gerollt, bevor man es großzügig mit Senf und Ketchup dekoriert. Ekelhaft!

Selbst wenn sich die Idee spannend anhört, hab ich das Erlebnis noch jedes Mal bereut. Jedoch seit der historisch motivierte Autor und ich das erste Mal in Nagai waren und dort unseren Oppa gefunden haben, muss ich das einfach ab und zu haben. Eine Lust, die ein- bis zweimal im Jahr hochkommt und befriedigt werden muss.

Es ist jedoch spannend, wie schwierig es ist, in Südkorea einen Corn Dog zu finden. Da merkt man wieder, wie weit die Erwartungshaltungen oft von der Realität abweichen.

Hinter den Kulissen

Es war von Anfang an nicht ganz klar, ob wir es wirklich schaffen, die neue Seite online zu stellen. Daher haben wir uns entschieden, von Anfang an über ein Dokument von Anfang an unsere Abenteuer zusammenzufassen. Die Idee war, dass wir, solange die Eindrücke noch frisch sind, zumindest einen Überblick haben. Sobald Zeit und Motivation da ist, würden wir daraus die vollständigen Texte schreiben.

Selbst wenn wir nie online gehen, haben wir damit wenigstens unsere Eindrücke eingefangen. Und wenn wir es doch schaffen, haben wir viele oder alle Texte bereits geschrieben.

Namdaemun Market

Heute ging es wieder mit der Linie 1 in Richtung Seoul Station. Bei unserem letzten Besuch hier haben wir an einem Ausgang von einem Markt gelesen, den wir uns jetzt anschauen wollten.

Der Namdaemun Markt erstreckt sich über Blöcke. Die Straßen sind auf beiden Seiten voll mit kleinen (oder nicht so kleinen) Ständen, an denen man Gewand, Schuhe, Schmuck, Handtaschen, Souvenirs und Lebensmittel kaufen kann. Wenn man in die Gebäude geht, gibt es das gleiche, nur auf einmal hundert mal so viel davon! Mit engen Gängen und übervollen Regalen. Er ist einer der ältesten und größten traditionellen Straßenmärkte in Korea mit über 10.000 einzelnen Ständen bzw. Geschäften. Hier gibt es für wirklich jeden etwas. So ist es wohl auch nicht verwunderlich, dass wir hier etwas essen wollten.
Es gibt überall Stände mit Streetfood und kleine Lokale. An einem Eck fanden wir einen Corn Dog Stand. Diese sagenumwobenen Corn Dogs sollte es eigentlich massenhaft in Korea geben, sind uns aber bisher verborgen geblieben. So war es für uns auch nicht allzu unerwartet, dass wir Cheese Corn Dogs bestellten, aber statt den erwarteten Corn Dogs koreanische Pancakes. genannt Hotteok, bekamen. Es sollte also wieder nicht sein. Aber diese Hotteok, gesprochen wie Hotdog, waren sensationell gut. Reisteig auf dem Grill flach gedrückt und gegrillt, mit Mozarellafüllung. Wow, wir haben gar nicht mehr an Corn Dogs gedacht an diesem Tag.

Hotteok

Den Rest des Tages nutzten wir zum Entspannen zuhause in unserer Bergwohnung und zum Arbeiten an der Zeitung. Gegen Abend, als der Hunger kam, hat sich Simon geopfert, unseren Berg runter und wieder rauf zu gehen, und hat bei unserem lokalen “Hendler” Chicken Wings und Tteokbokki geholt. Das ist ein kleines Lokal, spezialisiert auf gebackenes Hendl, namens 더후라이븐 치킨 은천점, übersetzt “The Fresh Chicken Euncheon Branch”. Das war so ziemlich das Beste Fried Chicken, das wir bisher probieren durften. Super zartes Fleisch, was direkt vom Knochen fällt, wenn man es nur hungrig genug anschaut. Und mit einer super guten, leicht scharfen Sauce. Ein Traum. Vielleicht sogar besser als unser bisheriger Top Chicken Snack Karaage (唐揚げ) vom Kintogin (金と銀) in Osaka.

Epischer Geschmack, saftig und super knusprige Haut. Die Sauce ist gleichzeitig scharf und süß.

Korea’s National Treasure No. 1

Franks erstes Foto mit seinem neuen, fancy Samsung Smartphone

Auf dem Weg zum Markt sind wir bei einem alten Tor vorbei gekommen. Recherche im Nachgang hat ergeben, dass es das Namdaemun (kor.: „großes Südtor“; offizieller Name: Sungnyemun: „Tor der ehrwürdigen Sitte“) war. Es war das größte Holzgebäude in Seoul und wurde im Jahr 1395 gebaut. Über die vielen Jahre wurde es immer wieder umgebaut und sogar schwer beschädigt, man hat es jedoch immer wieder aufgebaut. Viel von der Stadtmauer ist nicht mehr übrig, jedoch steht das Tor noch immer im vollen Glanz.

Da war ich noch relaxed, mir war das Tiger Problem nicht bewusst

Der Ursprüngliche Grund für das Tor war der Schutz gegen Tiger. Eine Glocke signalisierte das Öffnen und Schließen des Tores. In einer Welt, wo Tiger ein so großes Problem sind, dass man eine Mauer und ein riesiges Tor bauen muss, wäre ich froh, wenn ich nie außer Haus sein müsste.

Wir hatten großes Glück mit unserem zufälligen Besuch. Das Tor ist noch immer bewacht. Das wird wohl für Touristen gemacht, wir konnten aber eine Art Mini-Zeremonie zur vollen Stunde beobachten. Oder wegen der vielen Tiger. Ziemlich sicher wegen der Tiger. Da muss man vorsichtig sein.

Aufnahme der Tiger-Schutz-Brigade